31. Auktion
"Alte Reklameschilder" 05.12.2015

Der Katalog Nr. 31 kann ab sofort für 20 Euro (Ausland 25 Euro) bestellt werden.

Liebe Sammler, Enthusiasten und Liebhaber alter Reklameschilder,

nach nun ziemlich genau 30 Jahren werde ich mich von meiner Sammlung originaler Emailschilder trennen. Alles hat damit angefangen, dass mein Vater ein Straßenschild mit Wappen und Aufschrift „Landkreis Peine“ nach einer nächtlichen Skatrunde nach Hause brachte, was mich sehr faszinierte. Nachdem dann auch noch einige meiner Schulfreunde die Wände ihrer Jugendzimmer mit mir völlig unbekannten, wunderbar bunten und fast schon plastisch gewölbten Werbeschildern gepflastert hatten, die teilweise auf abenteuerliche Weise in ihren Besitz gelangt waren, war bei mir der Funke übergesprungen und ich
machte mich selbst auf die Suche nach dem „emaillierten Gold“.
Viel war nicht mehr zu holen Ende der 1980er Jahre.
Aber ich hatte die Maurer-Ausstellung in Essen besucht und war
nach Hamburg zu den einschlägigen Auktionen gepilgert, wenn
auch mit sehr dünner Börse und nur geringer Ausbeute. Dennoch,
die Sammlung wuchs! Und Mitte der 1990er Jahre nannte ich DAPOL,
Milka Bernhardiner und die ovalen Laurens und Xanthia Cigarettes
mein Eigen. Nachdem ich dann auch endlich gelernt hatte, dass
man einzelne schöne Exemplare gelegentlich wieder hergeben
sollte, um dafür andere Emailschilder zu bekommen, und damit
die Sammlung erweitern konnte, war es schließlich um mich
geschehen. In den letzten 15 Jahren habe ich versucht, viele
Schilder, Klassiker und seltene Stücke, aus den unterschiedlich-
sten Bereichen der Werbung zusammenzutragen. Genommen
und vor allem behalten wurde, was gefiel oder mir außergewöhn-
lich erschien.
Dabei kamen eine ganze Reihe der Emailschilder direkt vom
Dachboden, der Zwischendecke oder aus dem Keller, so das
Martinibräu A. Kropf Cassel, die beiden Weck, das runde
Salem Aleikum und nicht zuletzt das VOMAG Lastwagen,
welches ich erst letztes Jahr aus der Nähe von Leipzig erstehen
konnte. Auch der große Rüger Hansi war ca. 80 Jahre lang
Rückwand einer Gartenlaube in Berlin-Neukölln, bis er dann
den direkten Weg in meine Sammlung fand. Der jüngste Fund
ist das DAPOL Türschild in diesem Jahr, wunderschön filigran
gearbeitet und in allen Farben einzeln schabloniert, welches zusammen
mit dem OMA Margarine und einem Olex Tankstellen Emailschild in jeweils gleichem Format
aufgetaucht ist.
Emailschilder bereiten mir nach wie vor eine unglaublich Freude, die intensiven Farben, der Glanz, das sinnliche Gefühl, wenn man mit den Fingern über die spiegelglatte Erhabenheiten eines schablonierten Schildes streicht, die Rückseiten, die oft noch eine zweite Geschichte erzählen, und nicht zuletzt das Philosophieren mit den Gleichgesinnten, ebenfalls Infizierten auf Treffen, Börsen und Auktionen. Weil aber fast alle dieser wundervollen Stücke wohlgelagert und sicher verstaut sind und nur die Allerwenigsten die Wände zieren, habe ich diesen Sommer den Entschluss gefasst, dass das bloße Besitzen der Schönheit dieser alten Reklamen nicht gerecht wird. Es bedurfte dann noch weiterer zwei Monate mit viel Nachdenken und Abwägen, bis mir endlich der Griff zum Telefon gelang, doch dann ging alles schnell und sehr professionell. Et voila, hier ist die Auktion!
Viel Spaß beim Studium des Katalogs und dem Ersteigern von Schildern und anderer alter Werbung aus meiner Sammlung wünscht

Ihr / Euer
Hubertus Hautzel